Charakteristika
Unter den Getreidearten nimmt der Mais durch seine Grösse und Wüchsigkeit eine ganz besondere Stellung ein, denn er ist ein Riese. Im Vergleich zum Weizen, wo drei bis vierhundert Halme pro Quadratmeter stehen, wachsen beim Mais sieben bis zehn Pflanzen pro Quadratmeter. Die kräftigen Stängel wachsen bis zu drei Meter in die Höhe, werden bis zu 5 cm dick und neigen zur Verholzung. Die Blätter sind bis zu einem Meter lang und bis 10 cm breit.
Mais ist ursprünglich eine Pflanze der länger werdenden Nächte, sie wächst im Sommer und reift im Herbst. Die länger werdenden Nächte lösen den Blühimpuls aus. Die Phase vor der Befruchtung und Samenbildung ist eine Phase, in der die Pflanze grosse Mengen an Zucker bildet, aber diese Assimilate noch nicht in den Körnern einlagern kann. Der massive Stängel und die Kolbenachse dienen als Zwischenlager. So nützt die Pflanze die Vegetationszeit optimal aus und füllt ihre Körner mit Hilfe ihres Speichers und der assimilierenden Blätter.
Die Spezialisierung in weibliche und männliche Blüten ist unter den Getreidearten einzigartig. Die Fahne ist der männliche, der Kolben der weibliche Blütenstand. Mais ist eine intensive Kultur, sie braucht eine kräftige Düngung und liefert dann entsprechend hohe Erträge.
Die Vielfalt der Farben der Körner ist eine Besonderheit des Maises. Die Vielfalt der Farben entsteht aus Pigmenten im Mehlkörper und in der Aleuronschicht. Weisse Körner enthalten keine Pigmente, die gelben und orangen Körner enthalten Carotinoide im Mehlkörper und die roten, lila bis blauen Körner enthalten Anthocyane in der Aleuronschicht (Schilperoord, 2014).