Entstehung
Es gibt zwei Buchweizenarten, die den Schritt zur Kulturpflanze gemacht haben, der Echte Buchweizen (Fagopyrum esculentum) bzw. Gewöhnlicher Buchweizen und der Tatarische Buchweizen (Fagopyrum tataricum) bzw. Falscher Buchweizen. Mit vorlieb wurde der Gewöhnliche Buchweizen angebaut, der Tatarische Buchweizen wurde in den klimatischen Grenzlagen angebaut, wo der Anbau des Gewöhnliche Buchweizen zuweilen fehlschlug. Beide Buchweizenarten sind diploid was bedeutet, dass sie direkt aus Wildformen hervorgegangen sind. Es wird angenommen, dass der Gewöhnliche Buchweizen im Osten Tibets aus der Wildform hervorgegangen ist. Von Ostchina aus verbreitete er sich nach Japan, Indien, Westasien und Europa. Auch wird vermutet, dass der Tatarische Buchweizen in Zentraltibet entstanden sein könnte. In Zentraltibet, in Osttibet und im angrenzenden Sichuan finden sich natürliche Populationen der Wildpflanze. Die Wildformen des Buchweizens wachsen auf unfruchtbaren Böden, in steilen, felsigen Gegenden, was die Anspruchslosigkeit des Buchweizens als Kulturpflanze erklärt.
Spätestens am Ende des Mittelalters traf der Buchweizen in der Schweiz ein und wurde zu einer wichtigen Kulturpflanze. Zahlreiche Belege für den Anbau von Buchweizen in der Schweiz gibt es seit dem 18. Jahrhundert. Er wurde als Haupt- oder Zweitfrucht angebaut. Bedeutende Anbauregionen um 1800 waren das Rheintal von Sargans aufwärts bis und mit Tamins, wo er als Zweitfrucht angebaut wurde, bis Ilanz teilweise als Hauptfrucht. Im Tessin, Misox und Puschlav wurde er in den günstigen Lagen als Zweitfrucht angebaut. Später geriet er in Vergessenheit. Das Puschlav war das letzte Rückzugsgebiet für den Buchweizenanbau in der Schweiz, wo er Ende des 20. Jahrhunderts noch vereinzelt angebaut wurde. In den letzten Jahren baut die Genossenschaft Gran Alpin an verschiedenen Orten in Graubünden auf kleinen Flächen etwas Buchweizen an (Schilperoord, 2017).